CDU: Grünstreifen am Weißen Bild in Aschendorf aus Bauleitplanung herausnehmen
Die machen gegenüber den Kommunalpolitikern ihrem Unmut über die derzeitigen Planungen der Stadt Luft. Und stoßen bei den Ratsmitgliedern auf offene Ohren. „CDU-Fraktion und Ortsrat sind von der Verwaltung in wichtigen Grundstücksangelegenheiten nicht ausreichend informiert worden“, unterstreicht Heinrich Gerdes, CDU-Fraktionsvorsitzender im Ortsrat. Der geplante Verkauf einer kommunalen Fläche entlang der Straße Zum Weißen Bild gehöre vor einer Entscheidung der Stadtgremien auf die Tagesordnung des Ortsrates.
Nachdrücklich begrüßt Gerdes, dass der Verwaltungsausschuss der Stadt, in dem die CDU die Stimmenmehrheit hat, dann auch am Donnerstag vergangener Woche den Beschlussvorschlag der Verwaltung zur kurzfristigen Veräußerung der kommunalen Grundstücke abgelehnt und zur Diskussion in den Ortsrat überwiesen habe.
Interessiert an dem Erwerb des Streifens entlang der Straße Zum Weißen Bild, der sich in kommunalem Besitz befindet, ist die Emsländische Wohnbaugesellschaft (EWG). Diese hatte bereits vor rund zwei Jahren das Gelände der ehemaligen Bonbonfabrik Bösing erworben und die Firmenhallen abreißen lassen. Auf der Freifläche will die EWG bereits mehrere Gebäude mit gut 140 Wohneinheiten errichten.
„Die Aschendorfer CDU-Fraktion steht der Schaffung dieses zunächst geplanten zentral gelegenen Wohnquartiers auf dem ehemaligen Firmenareal zwischen Hüntestraße und Zum Weißen Bild positiv gegenüber“, bekräftigt Fraktionsvorsitzender Gerdes. Entsprechende Signale hätten die Christdemokraten sowohl den Investoren als auch der Stadtverwaltung gegeben. Es gehe darum, dringend erforderlichen Wohnraum, gerade auch im bezahlbaren Segment, zu schaffen. „Das war allerdings kein Freibrief für die Verwaltung, ohne weitere politische Diskussion den Investoren auch gleich noch den südlichen kommunalen Grünstreifen entlang der Straße Zum Weißen Bild mit zu überlassen. Dem stimmen wir so nicht zu“, untermauert Gerdes die Missbilligung der CDU-Ortsratsfraktion.
An diesem Mittwoch, 28. April, steht das Thema mit der Aufstellung des Bebauungsplans Nr. 275 „Hüntestraße, Zum Weißen Bild“ auf der Tagesordnung des Ausschusses für Stadtentwicklung Papenburg.
Überrascht von den neuen Vorschlägen der Stadtverwaltung mit Blick auf die Straße Zum Weißen Bild zeigt sich auch Pascal Albers, CDU-Fraktionschef im Stadtrat und Kandidat der Christdemokraten für das Amt des hauptamtlichen Bürgermeisters. Eine Innenverdichtung mit barrierefreiem Wohnraum sei wichtig, allerdings nur soweit es sich auch in das Ortsbild einfügt und keine gewachsenen Strukturen zerschlägt. Es sei ihm ein großes Anliegen, frühzeitig auf die Anwohner zuzugehen. Daher habe die CDU das Gespräch vor Ort gesucht.
"Wir stehen mit der Aufstellung eines Bebauungsplanes erst ganz am Anfang des Bauleitverfahrens. Derzeit sehe ich allerdings nicht, dass eine Bebauung des südlichen Grünstreifens und des Spielplatzes an der Straße Zum Weißen Bild erfolgen sollte. Daher werden wir als CDU im Ausschuss beantragen, diesen südlichen Streifen aus der aktuell geplanten Bauleitplanung herauszunehmen“, kündigt Albers an. Auch der gut besuchte Spielplatz sei nachvollziehbar wichtig für das Gebiet.
Deutlich zur Kenntnis nehmen Albers und die CDU-Ortsratsmitglieder, dass die Bewohner des Siedlungsgebiets den Streifen entlang der Straße Zum Weißen Bild im Wesentlichen als unbebaute „grüne Lunge“ mit Spielplatz und Raum für nachbarschaftliche Begegnungen in der bisherigen Form erhalten möchten. Mit mehr als 140 Wohnung auf der ehemaligen Bösing-Fläche zwischen Hüntestraße und Zum Weißen Bild falle die Belastung durch höhere Gebäude und zusätzlichen Autoverkehr schon genügend hoch für die benachbarten Anlieger aus. Daher sei es der CDU besonders wichtig, dass auch die damit verbundene erhöhte Verkehrssituation geprüft wird. Weiterhin müsse sichergestellt sein, dass ausreichend Parkplätze auf dem Gelände entstehen, damit die Straße Zum Weißen Bild nicht zugeparkt wird.
Siedlungen wie der Bereich am Weißen Bild, der in den 1960er-Jahren entstanden ist, dürften nicht durch Neubauprojekte erdrückt werden, führen die Anrainer weiter aus. „Die Argumente sind nachvollziehbar. Wir teilen die Bedenken, dass der Grünstreifen so wie geplant nicht bebaut werden sollte und nehmen das mit in die weitere politische Diskussion“, versichern die CDU-Politiker übereinstimmend den Teilnehmern der spontanen Zusammenkunft.